Sie sagen offen, wenn ein Termin nicht zu halten ist. Sie sagen, dass ein Termin nicht zu halten ist. Sie erwarten, dass man konsequent weiterarbeitet, ohne die Qualität zu senken. Aber sie sagen auch, dass man den Termin nicht erreichen kann, wenn man schneller arbeitet. Weil die Terminverschiebung an nicht änderbaren Gründen liegt.

Nein, es sind nicht alle Chefinnen so, aber so habe ich es bisher nur bei Chefinnen, nicht bei Chefs erlebt. Den Blick fürs Machbare.

Von Chefs höre „Gib das 150-Prozentige.“ Schneller, weiter, höher, länger. Egal, was passiert. Egal, dass externe Umstände nicht  geändert werden können. Und dann wird nächtelang geschubbert, die Qualität leidet. Statt Wertschätzung gibt es Druck, die Fehlerquote nimmt zu. Und den Termin kann man trotzdem nicht halten.

Wenn man den Termin schafft, gibt es von den Chefinnen Lob und Anerkennung für die Leistung. Und nicht „das war ja wohl zu erwarten.“