Heute Morgen hab ich wegen Verschlafens und einer Diskussion über Erkenntnistheorie, Ethik und Mitgefühl am Frühstückstisch nur noch das letzte Drittel der Veranstaltung „Spaßmacher, Welterklärer oder Wahrheitssucher: Welchem Rollenbild folgt der Qualitätsjournalismus?“ mitbekommen.
Vier Männer auf dem Podium, in einem fensterlosen Raum, gehen gut miteinander um und sich nicht an.
Das Rollenbild des Wissenschaftsjournalisten – Wissen vermitteln, Verständnis fürs Thema wecken, Orientierung bieten, möglicherweise auch high intellectual entertainment – sei doch immer abhängig vom Publikum, und es gäbe zahlreiche, nicht homogene Publica, so ein Einwurf einer zuhörenden Journalistin. Rollenerwartungen und -publikumsfähigkeiten seien breit fragmentiert.
Während Peter-Matthias Gaede von Geo daraufhin eine rhetorische Kaskade schillernd klingender Trendwörter loslässt, „Wissen ist sexy“ postuliert und dafür wirbt, die „Ressourcen zwischen den Ohr“ zu fördern – das müsse man machen nach Pisaschock in einer Bildungsnation mit Lese(un)fähigkeit, so vergrößere sich die Kluft zwischen Informationsbohème und -prekariat, bringt Ranga Yogeshwar seine immer-wieder-immer-noch existierende Faszination von Natur und Wissenschaften zur Sprache.
J.Gorman plädiert für „be journalist first, science journalist second“.
Dass ich nicht wirklich zufrieden bin und mir der Bezug zum Thema fehlt, hat allerdings möglicherweise mit dem späten Eintreffen zu tun