Wie ein äußerst fröhliches Stehaufmännchen wuscht Ingo Mommsen durch den Abend und zwischen den Gewinner hin und her. Unterstützt von musikalischen Einlagen der für mich eher fragwürdigen Art.
__die_zuhörerin
„Urban Delights“, zwei Männer in Trainingsanzügen mit Hut, bearbeiten E-Gitarre und DJ-Systeme. Die beiden zappeln rum, das Publikum bleibt ungerührt sitzen. Do you wanna play? Do you wanna stay? Baby Baby. Wwe can leave today.
Fünf Publikumsherren verlassen den Hangar durch den Seiteneingang.
Was als Elektropop vom Feinsten angekündigt wird, erweist sich als eher gelangweilter Sprechgesang im Stil der kühlen 80er. Ben Ivory, ein androgyner dünner Jüngling, bewegt sich robotermäßig und macht einen völlig genervten Eindruck. Was sehr einstudiert wirkt. Kein Wunder, dass sich im Publikum viel Bewegung und Gequatsche ausbreitet. „Fly to the moon“ strahlt so wenig aus wie die Mimik des Sängers. Aber es passt gut in die Künstlichkeit der gesamten Veranstaltung.
Und auch der letzte Musiker bzw. Sänger scheint sich ganz und gar der „ich bin ja so cool“-Attitüde verschrieben zu haben scheint. Ein Schluffi mit Sonnenbrille in grauem Anzug mit muffeliger Miene. Die Musik an sich ist ganz schön, aber vielleicht etwas zu langsam und melancholisch für diesen Abend. Die Leute quasseln ununterbrochen und laufen hin und her. Der Jazzhasser guckt so miesepetrig, dass die Verbindung zwischen Band und Publikum nun komplett abgebrochen ist.