[Sean Penn, James Franco]

Spielt zwischen 1970 und 1978, vor allem in San Francisco. Aus dem Kameraverkäufer wird ein enthusiatischer und enthusiasmierender Aktivist und Politiker. Während Anita Bryant und Co. versuchen, allen, die nicht weiß,c hristlich und erzreaktionär sind, die Bürgerrechte abzuerkennen, kämpfen Harvey Milk und seine Freunde um mehr Gleichberechtigung. Milk versteht, freund (und Feind) hin- und mitzureißen, nicht nur politisch. Auf der politischen Ebene lässt er sich nicht provozierenund hat immer wieder viele kluge Gegenargumente. Trotzdem,deswegen erlebt er imemr wieder schmerzlich die Diskrepanz zwischen dem Privaten und Politischen und der Unmöglichkeit, Liebe und Macht, Gleichberechtigung und Kontinuität zu leben.

Sean Penn versteht es meisterhaft, die Zerrissenheit des ersten schwulen Stadtrats in Amerika auf die Leinwand zu bringen; Er spielt auch die zärtlichen und Sexszenen so wunderbar, dass ich garnicht hinschauen mag – zu nah, zu voyeuristisch.

An manchen Stellen finde ich es so befremdlich, dass ein so sympathischer Mensch so auf das Politgehabe abfährt. Eine Hand wäscht die andere, man muss sich immmer wieder ein Lobby schaffen, um seine Anträge durchzubekommen und muss im Gegenzug für etwas stimmen, was man nicht mag. das hat sich bis heute nicht geändert und ist auch völlig parteiübergreifend. Es gibt nur wenige Menschen, die dem wiederstehen und keinen Repressalien ausgesetzt sind.

Ein sehr beeindruckender Film, der auf einer wahren Geschichte beruht. Dazwischen geschnitten sind originale Filmszenen aus den 70er-Jahren.

Wie unvorstellbar, dass es vor 30 Jahren solche Ansinnen gab, Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung die Bürgerrechte aberkennen zu wollen. Vor 30 Jahren hatte ich gerade Abitur gemacht …