Ulrike Langer, mediadigital.de. Sie stellt sieben Forderungen und Thesen für die Zukunft des Journalismus auf.

1. Klickstrecken ist der Feind von Qualität
2. Holen sie das Beste aus dem Netz heraus

Guter Journalismus ist keine Frage des Mediums. Erzählen Sie Ihre Geschichten, stellen Sie Ihre Fragen, präsentieren Sie Ihre Ergebnisse. Lassen Sie Menschen zu Wort kommen. Eindringlich, einprägsam. Visualisieren Sie Ihre Ergebnisse und bereiten Sie Daten verständlich auf, z.B. interaktiv (siehe SpOn und Guardian, Wikileaks)

3. Tue, was du am besten kannst und verlinke zum Rest

Das sorgt für Meinungspluralismus und Vielfalt. Netz hat mit Vernetzen zu tun. Und nicht nur mit der Sichtbarkeit für Suchmaschinen. Indem man offen und kollaborativ ist, wird man ernst genommen. Das Prinzip Verlinkung wirkt, wenn alle mitspielen.

4. Legen Sie Ihre Quellen offen

Lassen Sie Nutzer an Ihre Rohdaten ran (Open Movement). Bisher landet alles, was nicht redaktionell verwendet wird, im Papierkorb oder im Archiv. Auch ganz normale Menschen haben ein Interessen an (informellen) Rohstoffen. Man mache eine Datenbank, z.B. nahraum.de.

5. Journalismus ist ein Prozess, den auch die Nutzer mitgestalten, kein fertiges Endprodukt

Dem steht die 90-9-1-Regel von Nielsen nicht entgegen: 90% der Nutzer lesen und gucken zu, 9% der Nutzer beteiligen sich von Zeit zu Zeit, eni Prozent tragen aktiv zum Inhalt bei.
Sinnvolle Nutzerbeiträge herauszufiltern macht Arbeit und spart keine Kosten. Aber journalistische Arbeit ist nicht perfekt, deswegen braucht man Nutzer als Korrektiv. Gutes Beispiel: Zeit online.
Noch fehlen Dialoge auf Augenhöhe.
Wie bei Musikern sollten auch Profis im Journalismus die Laien öffentlich nicht heruntermachen.

6. Bieten Sie Ihre Inhalte dort an, wo sie nachgefragt werden

Bsp. Guardian. Bestimmte Seiten können woanders veröffentlicht werden. Dieses Widgetmodell arbeitet mit unterschiedlichen Konditionen. Auch facebook, twitter u.a gehören zu den Distributionskanälen. “Wenn die Nachricht wichtig ist, wird sie mich finden.”

7. Denken Sie unternehmerisch: Der digitale Markt stehen weit offen

Vernetzen ist alles, Social Media. Das eigene journalistische Profil kann in eigenen Blogs geschärft werden.

[Schade, dass Langer an dieser Stelle nur männliche Protagonisten nennt.
Gibt es keine Frauen, die digital unterwegs sind?]

Nachzulesen auch unter: http://bit.ly/8XJVw3